lang war es still hier und schon erreichen mich emails, ob denn etwas vorgefallen sei,ob alles in Ordnung sei?
Einiges ist vorgefallen, alles ist in Ordnung!
Wo anfangen – ich weiß es nicht – vielleicht ganz weit hinten zu Herbstbeginn- da war ich wandern und das war vielleicht das größte aller Abendteuer,was so langweilig klingt, wandern, ein Schritt vor den anderen, als Kind war es mir ein Graus jetzt ist es mir ein Genuss.
Ganz allein wandern, nur mit mir allein, schon zum zweiten mal in diesem Jahr habe ich es mir gegönnt, es braucht einiges an Überwindung, gibt es doch so viel zu tun und dann einfach nur nach draußen fahren,ein Fuss vor den anderen setzen?
Das Gedankenkarussell beginnt schon wie wild zu drehen auf dem Weg zum Bahnhof,vielleicht doch lieber hierbleiben,Kino, eine neue Puppe beginnen,tanzen gehen – wann war ich überhaupt das letzte mal tanzen?Weiter dreht es sich fast bis ins unerträgliche die ersten Kilometer, dann ganz langsam wird es ruhig,keine anderen Menschen mehr nur noch Natur Himmel oben, Erde unten alles in seiner Ordnung und ich dazwischen, den Kopf oben in der Luft, die Füße am Boden einer vor den anderen gesetzt, da steht das Karussell still, der Mond geht auf, das ziel ist noch nicht erreicht, ich irre ein wenig durch den Wald, es wird ganz dunkel und denk an meinen Vater, wie er mich jeden Abend in den Wald getragen hat,damit ich einschlafe- ein bisschen verrückt hab ich früher gedacht, jetzt denke ich – praktisch- so hat er mir alle Angst vor der Dunkelheit im Wald genommen und mein Gedankenkarussell steht noch immer still. Es ist finster, endlich das Bett erreicht und ich sinke in aller köstlichster Erschöpfung ins Bett, und beinahe wäre ich dann doch nicht sofort eingeschlafen weil ich so perfekt müde und darüber so hoch erfreut war –
Dann wurde der Herbst wild, wie oft und für wen ich Koffer ein und ausgepackt habe in den letzten Wochen weiß ich nicht mehr,Kinderkoffer, Meinkoffer,Meinmannkoffer der wird von ihm selbst gepackt, stand aber auch immer irgendwo schreiend im Weg :”leere mich-fülle mich!”
kurze wunderbare Momente irgendwo zwischen ein und auspacken
1000 pantomimische Äpfel gepflückt und verzehrt für Friedl -Muskelkater,Lachen,Müdigkeit.
Berlin, familiärer Laptopstreik,der meines Mannes mit Tee übergossen, ein Tag später der meinige ganz solidarisch in den Ruhestand gegangen! Mit in den Ruhestand sind all die wunderbaren Bilder die ich Euch zeigen wollte, aber auch ein gutes Gefühl so ganz neu zu starten, bis jetzt ist mir noch nichts aufgefallen was ich wirklich vermisse.
Puppenabendteuer.Versteigert,verkauft,nicht verkauft,doppelt verkauft, weil der Technik nicht Herr und Ruhestand und was weiß ich. Ein wildes bergauf und bergab aber jetzt zu guter letzt alle glücklich in Kanada gelandet auf einem Sessel
Wieder Friedl ! In Fohrde Mister Flop und Mister Magic begegnet,am Lagerfeuer gesungen und ganz erstaunt gewesen über dieses einfache Glück am Lagerfeuer zu singen,mit einer Kollegin zum heimlichen Mitternachtsmahl aufgebrochen mit viel Gekicher und dem wohligen Gefühl der Zeit entkommen zu sein, wieder 14 oder schon 80 und alles ist anders…
Alte Baumfreunde wiedergesehen
Am Havelsteg übers Wasser sehen
und dann als glücklich erschöpfte Friedl im Gras landen und erst mal zwei Tage nicht an der Welt teilnehmen
Gestern mit den Kindern zur Leuchtmauer
wir waren uns bald einig das wir genug gesehen hatten und es jetzt der ideale Zeitpunkt ist ein leeres Restaurant aufzusuchen und zu essen und ein bisschen darüber zu reden wie das wohl war vor 25 Jahren.
Jetzt bin ich wieder da, die Koffer rühr ich erst mal nicht mehr an, dafür geht es morgen gleich wieder los mit den Puppen,Maria kommt mich besuchen, ich freu mich riesig und, soviel sei schon verraten – es geht um ein neues gemeinsames e-book!
herzlich
Laura